Im Jahr 2018 sind es 88 Jahre, als der Binger Geschäftsmann Theo Schneider (ehem. Sporthaus Leder-Schneider), zusammen mit seiner Frau Hilde, ihrer Schwester Karin Köhler, Josef Ankermüller und zwei befreundeten Ehepaaren, die namentlich leider nicht mehr bekannt sind, den Skiclub Bingen gründeten.

In wenigen Monaten fanden sich bereits 40 Wintersportbegeisterte Binger um den emsigen Vereinsgründer ein. Hans Amling und Frau, Anneliese Bär, Günter und Harry Kühn, Franz Dietz, Toni und Dr. Ludwig Götz, Ernst Härtel, Kurt Raisch, Hedwig Sauer, das Ehepaar Hans Schiefer sowie Karl Zotz zählten damals zu den Vereinsmitgliedern.

In den Sommermonaten traf man sich zu Wanderungen, Ringtennis und am Stammtisch. Im Winter begann man damals schon mit der Skigymnastik in der Turnhalle der Realschule. Unter der fachlichen Anleitung von Sportlehrern wurde damals "auf Kondition" trainiert. Natürlich fanden damals die Trainingsabende getrennt nach Damen und Herren statt. Nach dem Training gings damals ins Cafe Scholl oder ins Weinhaus Puderbach.

Der Skiclub legte schon zu Beginn großen Wert auf Geselligkeit. Das zeigt auch in Blick in die Satzung des Clubs, nach der eine jährliche Gemeinschaftsveranstaltung durchgeführt werden soll. Neben dem traditionellen Nikolausabend, der Fastnachtsfeier, fand auch ein "Hasenessen" in der Trollmühle statt.

Im Winter waren die Binger "Skihasen" nicht mehr zu halten. Auf für heutige Begriffe "historischen" Brettern wurden am Feldberg oder am Binger Hang in Dichtelbach eifrig Stemmbögen geübt. Dank des unermüdlichen Einsatzes eines Theo Schneiders gelang es immer wieder den Skiclub Bingen in Schwung zu halten. Schon damals knüpfte er Kontakte mit anderen Skiclubs in Mainz, Frankfurt und Aschaffenburg. Höhepunkte der Anfangsjahre waren die Alpenfahrten ins Allgäu und das kleine Walsertal. Mit dem Zug gings nach Oberstdorf, dann die Frauen per Pferdeschlitten und die Männer mit Skiern bis zur Auenhütte. Lifte gab es damals noch keine! Bergauf ging es mit Steigfellen und übernachtet wurde in zünftigen Berghütten.

Dank des unvergesslichen Clubgründers Theo Schneider, der 1976 verstarb, ist ein Verein entstanden, der in den 70er Jahren rund 200 Mitglieder zählte und heute bis auf mehr als 550 Mitglieder angewachsen ist. Der Verein wurde am 10. Oktober 1958 in das Vereinsregister der Stadt Bingen eingetragen.